Frau hält sich eine Wärmflasche vorm BauchFrau hält sich eine Wärmflasche vorm BauchFrau hält sich eine Wärmflasche vorm Bauch

Blasen­ent­zündung behandeln

Bei der Behandlung einer Blasenentzündung kommt es vor allem darauf an, unangenehme Symptome möglichst schnell zu lindern und eventuell drohende Komplikationen zu verhindern. Welche Form der Behandlung bei einer Blasenentzündung am geeignetsten ist, hängt von der Intensität der Infektion ab. Gleichzeitig kommt es natürlich aber auch darauf an, ob die Beschwerden akut auftreten oder wiederkehrender Natur sind.

Grundsätzlich wird zwischen einer unkomplizierten und einer komplizierten Blasenentzündung (Zystitis) unterschieden.

Therapie einer unkompli­zierten Blasen­ent­zündung

Bei einer unkomplizierten Zystitis – also ohne starke Schmerzen, Fieber und Blut im Urin – kannst Du schnell für Linderung sorgen. Behandeln solltest Du sie in jedem Falle, damit Du die Infektion nicht verschleppst und aus der Blasenentzündung keine weiteren Komplikationen entstehen.

Akute unkompli­zierte Blasen­ent­zündung

In den meisten Fällen handelt es sich bei einer unkomplizierten Blasenentzündung, um eine akute Infektion. Das bedeutet, dass der Infekt bei richtiger Behandlung nach einigen Tagen wieder vorbei ist.

Wieder­kehrende Blasen­ent­zündung

Von einer wiederkehrenden Blasenentzündung spricht man dagegen, wenn die unangenehmen Symptome mindestens zweimal in einem halben Jahr oder dreimal pro Jahr auftreten. Dazu gehören vermehrter Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch. 

Tatsächlich heilen unkomplizierte Blasenentzündungen nicht selten von allein und ohne den Einsatz von Medikamenten wieder aus. Deutlich besser ist es aber, die Genesung mit der richtigen Therapie zu unterstützen und zu beschleunigen. Die Gabe von Antibiotika ist bei einer unkomplizierten Blasenentzündung übrigens oft auch unnötig.

Frau entspannt sich mit einen TeeFrau entspannt sich mit einen TeeFrau entspannt sich mit einen Tee

Tatsächlich heilen unkomplizierte Blasenentzündungen nicht selten von allein und ohne den Einsatz von Medikamenten wieder aus.

Therapie einer Blasen­ent­zündung in den oberen Harnwegen

Treten bei einer Blasenentzündung Symptome wie Fieber und Blut im Urin auf, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Im Falle eines solchen komplizierten Verlaufs kann eine Antibiotikatherapie sinnvoll sein. Da in den meisten Fällen Bakterien Auslöser für eine Blasenentzündung sind, ist damit ein rascher Therapieerfolg wahrscheinlich. Die Auswahl des Präparates hängt von der Art der Infektion und der Einnahmedauer ab. Eine Besserung der Beschwerden ist bei einer Antibiotika-Behandlung oft bereits nach 1–2 Tagen spürbar.

Chronische, nicht bakterielle Blasen­entzündung

Die chronische, nicht bakterielle Blasenentzündung – auch interstitielle Cystitis (IC) genannt – ist eine Sonderform der Blasenentzündung, da sie weder durch Bakterien noch durch Viren verursacht wird. Sie kann zu Beginn einen akuten Verlauf nehmen, der später jedoch auch chronisch werden kann.

Die interstitielle Zystitis macht sich besonders durch starke Schmerzen in der Blasen- und Unterbauchregion bemerkbar – verbunden mit sehr häufigem, nicht zu unterdrückendem Harndrang. Bis zu 60 Toilettengänge pro Tag sind dann keine Seltenheit, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränkt. Als Ursache vermutet die medizinische Forschung u. a. Autoimmunprozesse und Allergien. Zu den Betroffenen zählen vor allem Frauen ab dem 40. Lebensjahr. Für eine endgültige Diagnose sind eine ausführliche Anamnese und weitergehende Untersuchungen notwendig.

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Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Halten die Anzeichen einer Blasenentzündung wie starker Harndrang, Brennen beim Wasserlassen oder leichte Unterleibsschmerzen trotz bewährter Behandlungsmethoden länger als drei Tage an oder werden sie gar schlimmer, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ebenso wenn Symptome wie Fieber, Krankheitsgefühl oder Blut im Urin auftreten. Da Harnwegsinfekte in jeder Form bei Männern generell nur sehr selten vorkommen, sollte eine Blasenentzündung sofort medizinisch abgeklärt werden. Gleiches gilt für Schwangere, Kinder, Diabetiker und andere Risikogruppen, die immunschwächende Medikamente einnehmen.  

Ob mit oder ohne Arztbesuch, eine Zystitis sollte in jedem Fall behandelt werden, andernfalls drohen gefährliche Komplikationen: Bakterien können über die Harnleiter bis zu den Nierenbecken aufsteigen und eine schmerzhafte Nierenbeckenentzündung auslösen und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen. Außerdem kann eine unbehandelte oder nicht austherapierte Blasenentzündung häufig wiederkehrend werden und die Beschwerden treten immer wieder auf.

Frau beim ArztFrau beim ArztFrau beim Arzt

Treten bei einer Blasenentzündung Symptome wie Fieber und Blut im Urin auf, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Hausmittel bei Blasen­ent­zündung

Machen sich erste Anzeichen einer Zystitis bemerkbar, können bewährte Hausmittel unterstützend zur Linderung beitragen:

Frau trinkt Wasser

Viel trinken

Mindestens zwei bis drei Liter am Tag, um die Blase häufig zu entleeren und die Erreger so möglichst schnell auszuspülen.
 
Kräutertee

Kräuter­tees

Tees aus Birkenblättern, Brennnessel oder Goldruten­kraut, die harntreibend und entzündungs­hemmend wirken, können helfen. Auch Bären­trauben­blätter finden sich häufig in Blasen- und Nierentees.

Frau entspannt sich Wärmflasche

Wärme

Ein heißes Bad, warme Umschläge oder eine Wärmflasche sorgen für Schmerz­linderung und Entspannung.
 

5 Personen erholen sich

Erholung

Viel Schlaf und Ruhe stärken die Immunabwehr.

 
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Wer einmal eine Blasenentzündung hatte, weiß, wie unangenehm und schmerzhaft so ein Harnwegsinfekt sein kann. Es lohnt sich also, ein paar präventive Maßnahmen im Alltag zu berücksichtigen, um einer wiederkehrenden Blasenentzündung vorzubeugen.

Die wichtigsten Fragen rund um Behandlung

Bei einer unkomplizierten Blasenent­zündung stehen viel Trinken, Wärme (Wärmflasche, Bad) und Schonung im Vordergrund; die Beschwerden klingen oft von selbst ab. Nimm Schmerzmittel nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt. Bei starken bzw. komplizierten Verläufen kann eine Antibiotikatherapie nötig sein.

Ja, Wärme tut Deiner Blase gut: Wärmflasche, warme Umschläge oder ein heißes Bad entspannen die Muskulatur, fördern die Durchblutung und lindern Schmerzen sowie Krämpfe. Kombiniere Wärme mit viel Trinken (Wasser, ungesüßte Tees) und Schonung – das unterstützt die natürliche Heilung bei einer unkomplizierten Zystitis und kann Deine Beschwerden spürbar reduzieren.

Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung sollten Sie viel trinken, am besten Wasser oder Kräutertees. Zusätzlich helfen Wärme, zum Beispiel durch eine Wärmflasche, In diesen Fällen ist eine Antibiotikatherapie oft nicht nötig.

Handelt es sich jedoch um eine komplizierte Blasenentzündung mit Fieber oder Blut im Urin, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Hier kann eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein.

Ein Sonderfall ist die interstitielle Zystitis, die nicht durch Bakterien verursacht wird. Diese sollte ärztlich abgeklärt und individuell behandelt werden.

Ja, bei einer unkomplizierten Zystitis ist das häufig möglich: Viel trinken (Wasser, ungesüßte Tees), Wärme (Wärmflasche, Bad) und Schonung unterstützen die Heilung.. Werden die Beschwerden stärker oder halten länger als 3 Tage an, oder treten Fieber bzw. Blut im Urin auf, wende Dich bitte an einen Arzt oder eine Ärztin zur Abklärung.