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Honeymoon-Zystitis

Gar nicht genug voneinander kriegen zu können – ein tolles Gefühl! Eines, das vor allem Frischverliebte kennen. Da rückt die schönste Nebensache der Welt für eine Weile in den Vordergrund, ebnet aber leider auch der Honeymoon-Zystitis den Weg.

Was ist eine Honeymoon-Zystitis?

Honeymoon-Zystitis heißt übersetzt so viel wie „Blasenentzündung in den Flitterwochen“. Der Name hat seinen Ursprung im frühen 20. Jahrhundert – eine Zeit, in der viele Frauen ihr erstes Mal noch in der Hochzeitsnacht hatten. Heutzutage steht der Begriff einfach für eine Blasenentzündung, die nach dem Geschlechtsverkehr auftritt.

Frauen sind ohnehin schon viermal häufiger von einer Zystitis betroffen als Männer. Sind sie zudem sexuell aktiv, erwischt es sie besonders schnell: Durch häufigen Sex sind die Schleimhäute gereizter, zum Teil entstehen sogar minimale Risse.

Auch die Anatomie der Frau fördert ihre Anfälligkeit: Der Haupterreger der Blasenentzündung kommt aus dem Darm – und dessen Ausgang liegt bei der Frau nicht weit weg vom Scheideneingang. Zudem misst die weibliche Harnröhre nur wenige Zentimeter, wodurch Bakterien leichtes Spiel haben. Viel Reibung, viel Körperflüssigkeit: Der Weg für die E. coli-Bakterien zur Blase ist geebnet.

Warum kommt es nach dem Geschlechts­verkehr häufig zu einer Blasen­ent­zündung?

Eine Blasenentzündung nach dem Geschlechtsverkehr ist keine Seltenheit. Erste Anzeichen treten häufig gleich am nächsten Tag oder wenige Tage nach dem Geschlechtsverkehr auf: häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch – eine Blasenentzündung liegt vor.

Grund dafür ist das Eindringen von Bakterien in die Blase nach dem Sex, denn: Durch die Reibung während des Geschlechtsverkehrs können E. coli-Bakterien, die sich üblicherweise am Darmausgang und am Übergang zur Scheide befinden, in die Scheide gelangen und später über die Harnröhre in die Blase aufsteigen.

Neben der Reibung können weitere Faktoren eine Honeymoon-Zystitis begünstigen:

  • Häufiger Geschlechtsverkehr: Bei hoher sexueller Aktivität sind die Schleimhäute gereizt und es können winzige Risse entstehen.
  • Neuer Partner: Kommt es zum Partnerwechsel, muss sich das Immunsystem der Frau erst mal an die neuen, bisher unbekannten Bakterien des Mannes gewöhnen.
  • Übertriebene Intimhygiene: Aggressive Seifen oder Intimsprays sorgen dafür, dass die Vaginalflora nicht mehr intakt ist, und begünstigen eine Infektion.
  • Bestimmte Verhütungsmittel: Auch manche Mittel zur Verhütung wie beispielsweise Diaphragmen reizen den Harntrakt und können die Honeymoon-Zystitis zusätzlich begünstigen.

Die wichtigsten Fragen rund um Honeymoon-Zystitis

Weil Reibung beim Sex das Eindringen von Keimen begünstigt und Beschwerden oft schon am nächsten Tag auftreten können, pausiere, bis Deine Symptome vollständig abgeklungen sind. Halten die Beschwerden an oder sind stark, wende Dich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt.

Weil Reibung beim Sex Bakterien in die Harnröhre drücken und eine Honeymoon-Zystitis begünstigen kann, solltest Du bei akuten Beschwerden pausieren. Bist Du wieder beschwerdefrei, achte auf Hygiene und geh nach dem Sex zeitnah zur Toilette. Halten die Symptome an oder sind stark, wende Dich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt.

Eine Blasenentzündung nach dem Geschlechtsverkehr (Honeymoon-Zystitis) kann sehr schnell auftreten, oft schon am nächsten Tag, teils innerhalb weniger Tage. Erste Anzeichen sind häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Unterbauchschmerzen. Tritt das bei Dir wiederholt auf, pausiere vorübergehend mit Sex und suche bei starken bzw. anhaltenden Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt auf.

„Schuld“ trifft es nicht: Bei einem Partnerwechsel muss sich Dein Immunsystem erst an neue, bisher unbekannte Bakterien des Mannes gewöhnen, das kann eine Honeymoon-Zystitis begünstigen. Zudem erleichtert Reibung beim Sex das Eindringen von Keimen.

Vorbeugen: Hygiene, Kondom, nach dem Sex zeitnah Wasserlassen.

Bei starken Beschwerden: Ärztin oder Arzt aufsuchen.

Ja, häufigerer Sex kann eine Blasenentzündung begünstigen: Reibung reizt die Schleimhäute, es entstehen Mikroverletzungen, so gelangen Darmbakterien leichter in die Harnröhre und die Blase. Beschwerden können bei Dir schon am nächsten Tag auftreten.

Vorbeugen: nach dem Sex urinieren, auf Hygiene achten, ggf. Kondom nutzen; Spermizide/Diaphragma können das Risiko erhöhen.