Mann auf der Couch mit einer Tasse in der HandMann auf der Couch mit einer Tasse in der HandMann auf der Couch mit einer Tasse in der Hand

Blasenent­zündung beim Mann

Zwar sind Frauen häufiger betroffen, aber auch Männer können an einer Blasenentzündung (Zystitis) erkranken. Eine Blasenentzündung bei Männern wird wie bei Frauen meist durch Bakterien hervorgerufen, die in die Harnwege gelangen und dort eine Infektion der Blase auslösen. Verschiedene Einflüsse können die Entstehung einer Zystitis begünstigen, beim Mann können geschlechtsspezifische Faktoren wie eine vergrößerte Prostata hinzukommen.

Blasenent­zündung bei Männern und Frauen – wo ist der Unterschied?

Männer sind deutlich seltener von Blasenentzündungen betroffen als Frauen, weil ihre Harnröhre viel länger ist. Bakterien wird es dadurch erschwert, „aufzusteigen“ und eine Infektion der Harnwege zu verursachen. Während die Harnröhre bei Frauen ca. drei bis vier Zentimeter lang ist, sind es bei Männern bis zu 25 Zentimeter. Zudem ist der Anus bei ihnen anatomisch bedingt weiter von der Blase entfernt. Darmbakterien – die häufigsten Auslöser einer Blasenentzündung – wird es dadurch zusätzlich erschwert, in die Harnblase zu gelangen.

Doch mit zunehmendem Alter steigt bei Männern auch das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken. Grund dafür ist häufig eine vergrößerte Prostata, die einen Harnwegsinfekt zusätzlich begünstigen kann. Deshalb können Männer ab dem 60. Lebensjahr nahezu genauso häufig von einer Blasenentzündung betroffen sein wie Frauen.

Mann und Frau im Arm auf dem SofaMann und Frau im Arm auf dem SofaMann und Frau im Arm auf dem Sofa

Männer sind deutlich seltener von Blasenentzündungen betroffen als Frauen, weil ihre Harnröhre viel länger ist.

Ursachen für Blasen­entzündungen bei Männern

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen sind meist Bakterien Auslöser für eine Blasenentzündung. Verschiedene Einflüsse wie mangelnde Hygiene oder Unterkühlung können die Ausbreitung von Keimen zusätzlich begünstigen.

Speziell bei Männern ist oftmals eine vergrößerte Prostata Ursache für eine Zystitis. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine gutartige Wucherung der Vorsteherdrüse, die eine Verengung der Harnröhre zur Folge hat. Dies führt dazu, dass der Urin nicht richtig ablaufen kann und die Blase nicht mehr vollständig entleert wird. Der darin verbleibende Restharn liefert Bakterien einen optimalen Nährboden. Krankheitserreger, die eine Blasenentzündung bei Männern auslösen, können so eine Entzündung der Schleimhäute verursachen.

Symptome

Eine Blasenentzündung beim Mann geht oftmals mit üblichen Symptomen wie vermehrtem Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen einher.

Zudem können im Zuge einer Blasenentzündung bei Männern folgende Beschwerden auftreten:

  • Ausfluss aus der Harnröhre
  • Starke Schmerzen im Penis
  • Schmerzen in der Region zwischen Hoden und After

Häufig ist eine Blasenentzündung beim Mann besonders hartnäckig und zudem mit stärkeren Schmerzen verbunden. Grund hierfür ist die deutlich längere Harnröhre, die sich bei Männern durch den gesamten Penis zieht und bei einem Infekt in ihrer ganzen Länge betroffen ist. Entsprechend größer ist die entzündete Fläche, die Schmerzen verursacht.

Behandlung einer Blasen­entzündung beim Mann

Eine unkomplizierte Zystitis heilt, richtig behandelt, oft nach wenigen Tagen aus. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung einer Blasenentzündung.

Da Männer nur selten an einer Blasenentzündung erkranken und der Verlauf dann häufig schwerwiegender ist, sollte beim Verdacht auf eine Blasenentzündung ein Arzt konsultiert werden. In der Regel ist eine Antibiotikatherapie notwendig, die Behandlungsdauer ist zudem oft länger als bei Frauen.

Häufig liegen anatomische Vorerkrankungen oder andere spezifische Begleitumstände vor, weshalb es sich empfiehlt, direkt einen Urologen aufzusuchen. Ist die akute Blasenentzündung beim Mann abgeklungen, kann bei Bedarf eine Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen folgen – etwa einer vergrößerten Prostata.

Je nach Schweregrad reicht es aus, die Symptome regelmäßig zu beobachten und ärztlich abklären zu lassen. Halten die Beschwerden an, können Medikamente helfen. Auch ein operativer Eingriff ist bei starken Einschränkungen und wiederkehrenden Infektionen möglich.

Vorbeugung

Um einer Blasenentzündung bei Männern vorzubeugen, ist auf eine sorgfältige Intimhygiene zu achten: Vorhaut und Eichel sollten täglich gereinigt werden, insbesondere vor und nach dem Geschlechtsverkehr. Das Tragen von Kondomen kann zusätzlich schützen.

Die wichtigsten Fragen rund um Blasen­entzündung beim Mann

Typisch sind häufiger Harndrang und Schmerzen bzw. Brennen beim Wasserlassen. Beim Mann können zusätzlich Ausfluss aus der Harnröhre, starke Schmerzen im Penis sowie Schmerzen im Bereich zwischen Hoden und After auftreten. Oft ist der Verlauf hartnäckiger und die Schmerzen stärker, weil die lange Harnröhre in ihrer gesamten Länge betroffen sein kann.

Bei einer Blasenentzündung spürst Du Schmerzen vor allem beim Wasserlassen entlang der Harnröhre und in der Blasengegend. Typisch sind auch starke Schmerzen im Penis sowie Dammschmerzen (Bereich zwischen Hoden und After). Häufig kommen Brennen, Druck im Unterbauch und das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase dazu.

Meist gelangen Darmbakterien (häufig E. coli) in die Harnwege und lösen die Entzündung aus. Begünstigend wirken mangelnde oder falsche Intimhygiene, Unterkühlung und zu seltenes Entleeren der Blase. Beim Mann spielt oft eine vergrößerte Prostata eine Rolle: Sie verengt die Harnröhre, es bleibt Restharn zurück – ein idealer Nährboden für Keime.

Eine unkomplizierte Zystitis heilt, richtig behandelt, oft nach wenigen Tagen. Bei Männern sollte bei Verdacht zeitnah eine Abklärung durch Ärztin und Arzt (idealerweise Urologie) erfolgen. Antibiotika sind meistens nötig und die Therapiedauer ist häufig länger als bei Frauen. Nach Abklingen kann, je nach Ursache, eine Weiterbehandlung (z. B. bei vergrößerter Prostata) nötig sein.

Bei Männern sind Blasenentzündungen seltener, verlaufen aber oft schwerwiegender: Beschwerden sind stärker, halten länger an und es drohen Komplikationen (z. B. aufsteigende Infektion). Deshalb gilt: Bitte frühzeitig eine Ärztin oder einen Arzt, idealerweise Urologie, aufsuchen, besonders wenn Deine Symptome stark sind, Fieber und Blut im Urin auftreten oder sich nicht rasch bessern.